Zum ersten Mal in der Geschichte der SSG Erlangen-Büchenbach entwickelte die Sportleitung zusammen mit den amtierenden Majestäten die Idee, einen Neujahrsempfang durchzuführen. Vogelkönigin Marianne Link war gleich mit von der Partie und sponsorte zusammen mit einem kleinen Etat aus der Sportkasse Speis und Trank für die Gäste, sprich: es gab winterlich Gegrilltes und frisch zubereitete Salate von Sokrates. Aber was wäre so eine Veranstaltung ohne ein sportliches Event?
Hier kommen Johannes und Karin Böß ins Spiel, die sich mächtig ins Zeug gelegt hatten, ein Blasrohrschießen zu organisieren. Aber nicht irgendein Blasrohrschießen. Nein, wer das Ehepaar Böß kennt, weiß, dass hier erst einmal alles Hand und Fuß haben muss, bevor es in Medias Res geht.
Johannes hatte eine Power Point Präsentation vorbereitet, mit der er die aufmerksam lauschenden Schützen voller Begeisterung in die Welt des Blasrohrschießens einführte. Johannes und Karin hatten gleich beim ersten Turnier, an dem sie teilnahmen, Blut geleckt. Dass Blasrohrschießen anspruchsvoll ist, entdeckt jeder, der es als Erstling versucht, denn wer nicht die richtige Technik kennt, schafft es auch nicht, den Pfeil ins Ziel zu bringen.
Also gab es rasch eine theoretische Einweisung, daneben aber wird schnell klar, Blasrohrschießen kann auch Gewehr- und Pistolenschützen begeistern, wie das Ehepaar Böß hat es schon viele in Mittelfranken und in Bayern erwischt. Das Blasrohrfieber greift um sich.
Also nun zur Theorie:
1. Der Stand – der Schütze kann frontal oder in offener ausgedrehter Position wie ein Luftpistolenschütze stehen.
2. Die Handhaltung – das Blasrohr ist mit zwei Händen zu halten und so an den Mund zu führen und anzulegen, dass beim Blasen möglichst keine Luft entweicht sondern alles durch das Mundstück in das Blasrohr geht. Die Armhaltung kann gestreckt oder gebeugt sein, je nach Gusto.
3. Das Zielen – spätestens hier wird es kompliziert. Zunächst ist es zu empfehlen, wie beim Bogenschießen herauszufinden, welches Auge das „dominante Auge“ ist, denn: gezielt wird mit beiden Augen, die gleichermaßen geöffnet sind. Das Blasrohr ist von unten in Richtung Ziel zu führen, bis die Scheibe ins Blickfeld gerät.
4. Die Atmung – auch die will gelernt sein. Die gesamte Luftmenge sollte auf einmal ausgestoßen werden, damit der Pfeil auch über die vorgegebene Distanz das Ziel erreicht.
Nach der Theorie folgt die Praxis, also haben sich alle hochmotiviert hinein gestürzt ins Vergnügen. Gestärkt von Gegrilltem kam nun einer nach dem anderen an die Reihe und durfte sein Glück versuchen. Es gab zwei Probeschüsse auf einen herkömmlichen Spot. Der Wertungsschuss allerdings war dann um einiges komplizierter.
Johannes und Karin hatten für uns ganz besondere Scheiben vorbereitet in Anlehnung an die zu gewinnenden Preise, die sie alle samt und sonders stifteten: es gab Frankenwein in allen Variationen, in kleinen und in großen Flaschen, fränkischen Prosecco und allerlei Spezielles. Nur ein kleiner Wehrmutstropfen, nicht jeder traf das Motiv , das er gerne getroffen hätte – überhaupt oder gleich, sondern erst nach mehreren Anläufen. Und wenn uns nach ein paar Stunden nicht die Puste ausgegangen wäre, hätten wir wahrscheinlich bis nach Mitternacht durchgehalten und um die Wette geschossen, so motiviert waren wir und so viel Spaß hat es gemacht.
Eine supertolle Idee war das, und so erfrischend anders. Geschossen wurde auf 7 Meter, geschenkt wurde uns nichts.
Abschließend lud Sportleiter Ingo Holzapfel alle Anwesenden ein, sich an einer Spendenaktion für die nächste dringend benötigte vereinsinterne Anschaffung zu beteiligen. Die Spenden flossen reichlich an diesem Abend und in Kürze war das ganze Geld auch zusammengekommen.
Herzlichen Dank allen Spendern zum Wohle der Gemeinschaft. So soll es sein, ein gutes Miteinander fördert den Zusammenhalt und resultiert in zufriedenen Vereinsmitgliedern.
Eine super Sache war das wieder einmal in Büchenbach.